Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) Art. 107

Zusammenfassung der Rechtsnorm SchKG:



Das Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) ist ein zentrales Gesetz in der schweizerischen Rechtsordnung, das die Verfahren zur Beitreibung von Schulden und zur Abwicklung von Konkursverfahren regelt. Es besteht aus zwei Teilen: dem Schuldbetreibungsrecht, das die Zwangsvollstreckung von Geldforderungen regelt, und dem Konkursrecht, das die Insolvenz von natürlichen und juristischen Personen behandelt. Das SchKG enthält detaillierte Bestimmungen über Verfahrensschritte wie die Betreibung auf Pfändung oder den Konkursantrag, gewährt Gläubigern und Schuldnern klare Rechte und Pflichten und dient der geregelten Abwicklung von Zahlungsunfähigkeitssituationen zur Sicherung von Gläubigerinteressen und zur Wahrung der wirtschaftlichen Stabilität in der Schweiz.

Art. 107 SchKG vom 2024

Art. 107 Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) drucken

Art. 107 Bei ausschliesslichem
Gewahrsam
des Schuldners
(1)

1 Schuldner und Gläubiger können den Anspruch des Dritten beim Betreibungsamt bestreiten, wenn sich der Anspruch bezieht auf:

  • 1. eine bewegliche Sache im ausschliesslichen Gewahrsam des Schuldners;
  • 2. eine Forderung oder ein anderes Recht, sofern die Berechtigung des Schuldners wahrscheinlicher ist als die des Dritten;
  • 3. ein Grundstück, sofern er sich nicht aus dem Grundbuch ergibt.
  • 2 Das Betreibungsamt setzt ihnen dazu eine Frist von zehn Tagen.

    3 Auf Verlangen des Schuldners oder des Gläubigers wird der Dritte aufgefordert, innerhalb der Bestreitungsfrist seine Beweismittel beim Betreibungsamt zur Einsicht vorzulegen. Artikel 73 Absatz 2 gilt sinngemäss.

    4 Wird der Anspruch des Dritten nicht bestritten, so gilt er in der betreffenden Betreibung als anerkannt.

    5 Wird der Anspruch bestritten, so setzt das Betreibungsamt dem Dritten eine Frist von 20 Tagen, innert der er gegen den Bestreitenden auf Feststellung seines Anspruchs klagen kann. Reicht er keine Klage ein, so fällt der Anspruch in der betreffenden Betreibung ausser Betracht.

    (1) Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

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    Art. 107 Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) - Anwendung bei den Gerichten

    Anwendung im Kantonsgericht

    Dieser Gesetzesartikel wurde bei folgenden kantonalen Gerichtsentscheiden referenziert/angewendet (nicht abschliessend):

    KantonFallnummerLeitsatz/StichwortSchlagwörter
    ZHNE210002WiderspruchsklageVerfahren; Berufung; Konkurs; Verfügung; Vorinstanz; Entscheid; Staat; Bundesgericht; Parteien; Urteil; Meilen; Gericht; Berufungsklägerin; Beklagten; Konkurseröffnung; Kammer; Verfahrens; Entschädigung; Bezirksgericht; Rechtsmittel; Staatskasse; Obergericht; Entschädigungsfolgen; Kostenvorschuss; Bezirksgerichts; Geschäfts-Nr; Einzelgericht; Vermögenswerte; Kanton; Parteientschädigung
    ZHNE210004WiderspruchsklageVerfahren; Berufung; Verfügung; Vorinstanz; Beklagten; Parteien; Entscheid; Frist; Staat; Bundesgericht; Urteil; Meilen; Parteientschädigung; Kostenvorschuss; Bezirksgericht; Kammer; Gericht; Berufungsklägerin; Konkurseröffnung; Verfahrens; Entschädigung; Antrag; Rechtsmittel; Staatskasse; Eingabe; Obergericht; Berufungsbeklagte; Entschädigungsfolgen; Stellungnahme
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    Anwendung im Verwaltungsgericht

    KantonFallnummerLeitsatz/StichwortSchlagwörter
    SOSCBES.2024.46-Pfändung; Betreibungsamt; SchKG; Schuldbetreibung; Konkurs; Schuldner; Handelsregister; Aufsichtsbehörde; Anteilsschein; Abtretung; Stammanteil; Pfändungsurkunde; Frist; Urteil; Präsidentin; Hunkeler; Oberrichter; Gerichtsschreiber; Grenchen-Bettlach; Eingabe; Betreibungsamtes; Abtretungsvertrag; Besitz; Stellungnahme; Akten; Eintrag; Gläubigerin; Bestimmungen; Drittanspruch
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    Anwendung im Bundesgericht

    BGERegesteSchlagwörter
    136 III 437 (5A_849/2009)Art. 131 Abs. 1 SchKG; Forderungsüberweisung; private Verwertung von verarrestierten Pfandgegenständen. Rechtsnatur des Entscheides über den Bestand einer nach Art. 131 Abs. 1 SchKG überwiesenen Forderung; Zulässigkeit der Beschwerde in Zivilsachen nach Art. 72 Abs. 1 BGG (E. 1.1). Wirkung der Forderungsüberweisung nach Art. 131 Abs. 1 SchKG (E. 3 Ingress). Zulässigkeit der Verrechnung, wenn ein privates Pfandverwertungsrecht (Art. 891 ZGB) nach Verarrestierung des Pfandgegenstandes ausgeübt wird (E. 3.1-3.6). Verhältnis zwischen Verwertung nach Art. 131 Abs. 1 SchKG und Widerspruchsverfahren (E. 4). Verrechnung; Betreibung; Pfand; Forderung; SchKG; Arrest; Pfandrecht; Recht; Handelsgericht; Betreibungsamt; Stiftung; Vermögenswerte; Verwertung; Forderungen; Guthaben; Arrest; Beschwerdegegner; Forderung; Widerspruchsverfahren; Verrechnungs; Urteil; Vorinstanz; Betriebenen; Hauptforderung; Fondsanteile; Vermögenswerten
    123 III 330Art. 36 SchKG; Art. 106 ff. SchKG. Ist einer Beschwerde, welche sich gegen die Fristansetzung zur Klage im Widerspruchsverfahren richtet, aufschiebende Wirkung erteilt worden, so weist die Aufsichtsbehörde mit ihrem Endentscheid das Betreibungsamt an, die Frist neu anzusetzen. Im Falle der Abweisung der Beschwerde oder des Nichteintretens geschieht dies gegenüber jener Partei, welcher das Betreibungsamt schon zuvor die Frist zur Klage angesetzt hatte.
    Frist; SchKG; Aufsichtsbehörde; Klage; Betreibungsamt; Schuldbetreibung; Schuldbetreibungs; Richter; Konkurs; Nichteintretens; Urteil; Konkurskammer; Fristansetzung; Endentscheid; Abweisung; Erwägungen; Praxis; Nichteintretensentscheid; Urteilskopf; Auszug; Regeste; Widerspruchsverfahren; Erwägungen:; Herrschaft; Fassung; Gliederung; Verbesserung; ämlich

    Kommentare zum Gesetzesartikel

    AutorKommentarJahr
    Kren Kostkiewicz, Vock Kommentar zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs [SchKG]2017
    Kren Kostkiewicz, Vock Kommentar zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs [SchKG]2017